"Migrantischer Widerstand - gestern wie heute?"
Im Rahmen der Diversity Week 2023 wird die Wandzeitung „Unsere Kämpfe – Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre" von Gürsel Yıldırım aus Hamburg im Seminargebäude der Universität Köln ausgestellt. Mit dieser Ausstellung, die an den selbstorganisierten Widerstand von Migrant*innen, Geflüchteten und migrantischen Jugendlichen in den 90er Jahren erinnert, möchten wir einen Blick zurück auf die Umstände nach dem Mauerfall in der BRD in Hinblick auf Diskriminierung und Rassismus, aber auch auf Widerstand, Protest und Kritik dagegen werfen.
In diesem Rahmen findet eine Podiumsdiskussion statt, in deren Mittelpunkt Fragen nach migrantischem Widerstand und Formen der Selbstorganisation gegen rassistische Gewalt und Diskriminierung in Deutschland stehen. Wie hat sich der migrantische Widerstand und Aktivismus in den letzten drei Jahrzehnten verändert? Gibt es Unterschiede zwischen den Generationen? Welche Anliegen sind heute besonders wichtig und zentral, und welche waren es in den 1990ern und danach?
Darüber diskutieren Gürsel Yıldırım (Hamburg), Ulascan Koku (Köln) und Behshid Najafi (Köln), Moderation: Muriel González Athenas.
Wann: 25.05.2023 / 16-17:30 Uhr
Wo: Tagungsraum (Seminargebäude, EG der Uni Köln)
Organisiert vom Autonomen BIPOC-Referat und dem Forum Decolonizing Academia
gefördert vom Diversity Fond der UzK.
Kontakt: Marit Dumke (Institut für Sprachen und Kulturen der islamisch geprägten Welt (ISKIW) / Forum Decolonizing Academia) und Michelle Crooks (Autonomes BIPoC Referat der Universität zu Köln)
Gürsel Yıldırım, 54, studierte Soziologie, ist Aktivist der Hamburger Initiative zum Gedenken an Ramazan Avcı, Mitbegründer der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Süleyman Taşköprü und war in den 90er Jahren u. a. Teil des Migrant_innenkollektivs, die die Zeitschrift köXüz als eine Plattform von Migrant_innen und Flüchtlingen ab Juli 1995 bis März 2000 herausgaben.
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Ausstellung „Unsere Kämpfe -Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre“
Die rassistische Gewalt in Deutschland gründet auf einer historischen Kontinuität und setzt sich bis heute ununterbrochen fort. Die Wandzeitung "Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre" dokumentiert auf zwölf großen Tafeln die Kontinuität der rassistischen Gewalt in Deutschland, aber auch den selbstorganisierten Wiederstand von Migrant*innen, Jugendlichen und Geflüchteten, die vergessenen Kämpfe der 90er Jahren. Gürsel Yıldırım, der auch die Ausstellung kuratiert hat, schreibt im Editorial: „Mit dieser Wandzeitung möchten wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass der selbstorganisierte Widerstand gegen die völkische Bewegung noch stärker wird und dieser mit anderen emanzipatorischen Bewegungen zu einer gerechten und solidarischen Gesellschaft führt. Die Wandzeitung verstehen wir als einen winzigen Schritt in diese Richtung.“
Gürsel Yıldırım stützt sich auf sein umfangreiches Archiv zu migrantischem Widerstand, das er seit Anfang der 1990er Jahre gesammelt hat. Zu sehen sind Fotos sowie Originalflyer und -plakate.
Im Rahmen der Diversity Week an der Universität zu Köln wird die Wandzeitung vom 22.05. bis zum 26.05. im Stehkonvent des Seminargebäudes zu sehen sein. Gürsel Yıldırım wird am Abend des 25.05. nach der Podiumsdiskussion vor Ort sein, um Fragen zur Ausstellung zu beantworten.
Im Anschluss wird die Ausstellung im Integrationshaus in Kalk (InHaus 2 am Ottmar-Pohl-Platz 3a) gezeigt.
* Die Wandzeitung ist in Kooperation mit der Internationalen Kunstfabrik Kampnagel entstanden und wurde von der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Initiative STADT MIT COURAGE gefördert. Redaktion: Gürsel Yıldırım, Schlussredaktion: Niels Boeing, Layout: Annett Schuft, Kuration Kampnagel: Alina Buchberger