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Ringvorlesung: "Abolitionistische Praktiken & Perspektiven" - Kritische Reflexionen und Handlungsansätze zur Abkehr von Gewalt und Strafe

Im kommenden SS21 veranstaltet das Autonome BIPoC Referat im Rahmen von Studium Integrale/Erweiterungsbereich (SI/EA)* eine Ringvorlesung zu folgendem Thema:

"Abolitionistische Praktiken & Perspektiven" - Kritische Reflexionen und Handlungsansätze zur Abkehr von Gewalt und Strafe

In einer Gesellschaft, die dominiert und geprägt ist von Strafe, Sanktionen und Gewalt, ist es schwer vorstellbar wie eine Abkehr davon aussehen mag. Die folgende Ringvorlesung soll den Studierenden einen kritischen Reflexionsraum eröffnen und verschiedene Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven vorstellen, wie ein gesellschaftliches Zusammenleben abseits von Strafe und Gewalt aussehen könnte. Ziel der Veranstaltung ist es, den Studierenden Werkzeuge für ihr eigenes Sozial- als auch ihr Berufsleben mit auf den Weg geben zu können. Denn: Um eine Gesellschaft solidarisch mitgestalten zu können, müssen auch die marginalisierten und diskriminierten Stimmen gehört werden. Und vor allem diese leiden unter dem gewaltvoll strafendem System: Migrant:innen, Geflüchtete, Behinderte, Obdachlose - die Aufzählung kann unendlich lange fortgesetzt werden. Dabei sollen die breit gefächerten Themen der Ringvorlesung in unterschiedlichen globalen Kontexten kritisch reflektiert werden, um den Studierenden Konzepte zu Alternativen der Bisherigen strafrechtlichen Systeme aufzuzeigen, sowie bisherige kriminalisierte Phänomene kritisch zu hinterfragen. Weiter soll danach gefragt, ob erst elementare gesellschaftliche Veränderungen die Abschaffung von Inhaftierung ermöglichen – oder dies auch zum jetzigen Zeitpunkt möglich wäre. Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit „abolition“ erfolgreich in einer Gesellschaft umgesetzt werden kann? Geht es um „abolition“ oder gesetzliche Veränderungen? Was für Möglichkeiten gibt es jetzt? Des Weiteren sollen alternative Vorgehensweisen betrachtet werden, wie Betroffene mit den Folgen sexualisierter und sexueller Gewalt umgehen können, anstatt mit dem Stigma des „Opfers“ zu leben. Zudem soll der Umgang mit dem eigenen Umfeld kritisch reflektiert werden: Bin ich in meinem eigenen Verhalten grenzüberschreitend, verletzend oder gewaltvoll? Die Veranstaltung fokussiert sich hierbei vor allem auf die Wiederherstellung einer Ordnung, wo Betroffene, Täter:innen und weitere Beteiligte sich ein gutes Leben wiedererkämpfen können.

Folgende Themen sollen vorgestellt und näher untersucht werden:

• Einführung in abolitionistische Praktiken unter Einbindung transnationaler und historischer Perspektive
• Einführung in staatliche Gewalt - Rassismus und Repression im deutschen Strafrecht
• Die Verbindung sexualisierter und häuslicher Gewalt - Verknüpfung von staatlicher und interpersoneller Gewalt
• Beratung & Unterstützungsmöglichkeiten - Solidarisierung nach erlebter Gewalt
• Handlungsmöglichkeiten gegen strukturelle und individuelle Polizeigewalt
• Transformative Gerechtigkeit & Kollektive Verantwortungsübernahme | Wie sieht ein gutes Leben für alle aus?

Teilnahme und Anmeldung:
Studierende der Uni Köln können die Lehrveranstaltung in Klips 2.0 über den Studienbaum Erweiterungsbereich 'Interdisziplinäre Themen & Ringvorlesungen' belegen. Alternativ kann über das Suchfeld die Veranstaltungsnummer eingegeben werden: 14384.0013
Studierende können sich im Zeitraum vom 05.03.2021 bis zum 24.03.2021 für die Veranstaltung in Klips 2.0 anmelden.
Es ist auch möglich die Ringvorlesung als Nicht-Studierende der Uni Köln zu besuchen. Weitere Informationen dazu folgen im Laufe der nächsten Wochen.