Daten und Fakten
Der aktuelle Gender Datenreport 2023 steht Ihnen hier auch als PDF zur Verfügung.
Gender Datenreport 2023
Der Genderdatenreport der Universität zu Köln zeigt vor allem fakultätsspezifische Daten auf allen Entwicklungsstufen der (wissenschaftlichen) Karriere an der Universität und die genderspezifische Besetzung relevanter Gremien. (Fast alle Zahlen beziehen sich auf das Berichtsjahr 2021.)
Frauen sind an der Universität zu Köln (UzK) auf fast allen Qualifikationsstufen bzw. in allen Statusgruppen im Vergleich zum Landes- und Bundesdurchschnitt überdurschnittlich stark vertreten (vgl. Gender Report 2022, Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW). Im bundesweiten "Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2021" (vgl. CEWS, 2021) liegt die UzK im bundesweiten Vergleich mit anderen Universitäten im guten Mittelfeld bezüglich der Repräsentanz von Frauen auf den verschiedenen Qualifikationsstufen.
Bei genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede sowohl hinsichtlich der Geschlechterverteilung auf den einzelnen Qualifikationsstufen als auch in Hinblick auf die jeweiligen Fakultäten und Fächer.
Studentinnen und Promotionen
Im Jahr 2021 waren 61% der Studierenden an der UzK weiblich (s. Grafik: Studentinnen, Absolventinnen und Promotionen). Dieser Anteil variiert jedoch stark, je nach Fakultät und Fachbereich. Den höchsten Frauenanteil verzeichnete die Humanwissenschaftliche Fakultät mit 82%. An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät lag der Anteil mit 45% am niedrigsten. In der Gruppe der abgeschlossenen Promotionen konnten diese Niveaus nicht gehalten werden. So lag der Frauenanteil dort an der Humanwissenschaftlichen Fakultät nur noch bei 54%. Die niedrigsten Frauenanteil wiesen die Rechtwissenschaftliche und die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät mit jeweils 44% auf. Insgesamt schlossen in 2021 328 Frauen erfolgreich ihre Promotion ab, was einem Anteil von 53% entspricht.
Postdoktorandinnen
Die Gruppe der Postdocs ist von unterschiedlichen Einflüssen geprägt. Bei den Habilitationen betrug der Frauenanteil in 2021 40%. Deutlich mehr als im Jahr zuvor (26%). Hier konnte der weibliche Anteil in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden (im Jahr 1990 waren es nur 8%). Gleichzeitig sind in dieser Gruppe starke Schwankungen über die letzten Jahre hinweg sichtbar. Diese lassen sich einerseits anhand der geringen Anzahl von Habilitationen erklären (53 in 2021) und andererseits mit der abnehmenden Bedeutung von Habilitationen zugunsten anderer Karrierewege. So lag der Frauenanteil bei den Juniorprofessuren 2021 insgesamt bei 54% und bei den drittmittelfinanzerten Nachwuchsgruppenleitungen bei 40% (s. Grafik: Postdoktorandinnen).
Professorinnen
Der Professorinnenanteil an der UzK betrug 2021 insgesamt 30% (über alle Besoldungsgruppen). In der Gruppe der W2/C3-Besoldungen lag der Frauenanteil sogar bei 31%, bei den W3/C4-Besoldungen hingegen nur noch bei 26%. Die Besoldungsstufen W2/C3 und W3/C4 zusammen genommen wiesen einen Frauenanteil von 28% auf (s. Grafik: Professorinnen).
Die differenzierte Darstellung der W2/C3 und W3/C4-Besoldungen im Verlauf der letzten zehn Jahre zeigt einen langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg in der Gruppe der W3/C4-Besoldungen von 17% auf 26% in 2021. Bei den W2/C3-Besoldungen jedoch eine Stagnation auf 30% in den Jahren 2011 und 2016 und einer leichten Steigerung in 2021 um einen Prozentpunkt auf 31%.
Die Berufungsquote von Frauen lag fakultätsübergreifend in den drei Jahren 2019 bis 2021 bei 41% (s. Grafik: Berufungen) und lag damit etwas höher als 2018-2020 mit 39%.
Wissenschaftliches Personal, Personal in Technik und Verwaltung sowie in der Hochschulleitung
Das weitere wissenschaftliche Personal (ohne Professorinnen) weist ein nahezu ausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf: 54% der wissenschaftlich Beschäftigten an der UzK sind weiblich. Und auch in der Gruppe Personal in Technik und Verwaltung wird mit einem Frauenanteil von 74% die 50%-Marke deutlich überschritten. Allerdings zeigt sich auch hier, dass auf den höheren Leitungsebenen in der Verwaltung ((Vize-)Kanzler/in, Dezernats-und Stabsstellenleitungen) der Frauenanteil etwas geringer ist. Er lag im Dezember 2022 bei 46% und auf der Ebene der Abteilungsleitungen nur noch bei 38% (s. Grafik: Hochschulleitung).
In den Selbstverwaltungsgremien waren Frauen im Jahr 2022 mit mindestens rund einem Drittel vertreten: auf Rektoratsebene mit 43%, im Senat sogar mit 64% und im Hochschulrat mit 60%. Bei den Prodekan*innen der Fakultäten lag der Frauenanteil ingesamt bei 52%, bei den Dekan*innen mit 17% Frauen deutlich darunter.
Fazit
Zusammenfassend betrachtet kann die UzK einen hohen Anteil an Frauen auf fast allen Qualifikationsebenen vorweisen, insbesondere bei den Studierenden. Damit steht ihr ein großer Pool von talentierten potentiellen Nachwuchswissenschaftlerinnen zur Verfügung. Die kontinuierliche Steigerung des Professorinnenanteils ist ein besonderer Erfolg, auch wenn die Entwicklung in diesem Bereich zu stagnieren scheint. Die Zahlen zeigen nach wie vor, dass Frauen, je nach Position, Fakultät und Fach, unterdurchschnittlich vertreten sind und damit die Gleichstellungsziele bislang nicht erreicht sind. Insbesondere ab der Postdoc-Ebene und in den Leitungspositionen sind noch weitere Bemühungen nötig, um den Frauenanteil zu steigern. Somit gilt weiterhin, den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und Professorinnen sowie weibliche Führungskräfte in der Verwaltung zu gewinnen.