2019 können erneut bis zu zwölf Stellen für Studentische Hilfskräfte an Studierende der Ersten Generation vergeben werden.
Ziel des Pilot-Projektes ist es, Studierende im Bachelorstudium bzw. mit dem Ziel der ersten (Staats-)Prüfung, die aus einem nichtakademischem Elternhaus stammen (sog. Erste Generation), für eine wissenschaftliche Karriere zu motivieren. Das Pilot-Projekt startete 2018 und es konnten bereits 10 Studierende erfolgreich gefördert werden. Initiiert wurde es durch Professorin Dr. Manuela Günter, Prorektorin für Gleichstellung und Diversität, und Professor Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Erster Prodekan der WiSo-Fakultät.
„Auch die neuere bildungssoziologische Forschung bestätigt den alten Befund, dass die soziale Herkunft die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen prägt. Bildung wiederum ist der Schlüssel zum Verständnis und zum Aufbrechen sozialer Ungleichheit“ beschreibt Schulz-Nieswandt die zugrundeliegende Motivation für das Pilot-Projekt. Prorektorin Günter sieht gerade den Weg in eine (immer noch hoch exklusive) wissenschaftliche Karriere für Studierende aus nichtakademischem Elternhaus mit vielen offenen Hindernissen und unsichtbaren Barrieren verbunden. „Die frühe Mitarbeit an einem Lehrstuhl oder in einem Forschungsprojekt erleichtert die Studienfinanzierung durch eine studiennahe Nebentätigkeit, reduziert habituelle Hürden und eröffnet im Idealfall eine Mentoring-Beziehung, die nachhaltig die nötige Ermutigung und Unterstützung für eine akademische Karriere gewährt“, so Günter.
Das Projekt setzt hier an: Studierende der Ersten Generation sollen über eine Erstanstellung als Studentische Hilfskraft in einem wissenschaftlichen Projekt oder an einem Lehrstuhl frühzeitig an Forschung und Lehre herangeführt werden, um auf diese Weise den Wissenschaftsbetrieb ‚von innen’ kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. „Ich habe mich als studentische Hilfskraft beworben, da es die im Studium gelernten Inhalte mit wissenschaftlichen und praktischen Frage- und Aufgabenstellungen verbindet und mir so einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten an einer Universität bietet“, erklärt eine durch das Programm geförderte Studentin. Und ihre Kommilitonin fügt hinzu: “sich mit den Dozierenden auf einer ganz anderen Ebene unterhalten zu können und vieles Internes von ihnen zu erfahren, wozu in der eigentlichen Lehre einfach die Zeit fehlt, macht den Job heute noch interessanter für mich.“
Der Lehrstuhl oder die wissenschaftliche Einrichtung, die sich zusammen mit einem/r Studierenden erfolgreich um eine Erstanstellung bewirbt, erhält eine finanzielle Förderung im Umfang von 8 Std./Woche für die Dauer von bis zu zwei Semestern. Das Pilot-Projekt wird wissenschaftlich evaluiert, um die Erfahrungen der Teilnehmenden für das Verständnis der spezifischen Hürden von Studierenden der Ersten Generation auf dem Weg in die Wissenschaft zu nutzen.
Inhaltlicher Kontakt:
Anne Haffke
Referat Gender & Diversity Management
Tel: +49 221 470 3224
SHK-ErsteGeneration@verw.uni-koeln.de
Weitere Informationen unter:
http://gedim.uni-koeln.de/shk-stellen-erste-generation.html